13. Januar 2021 | 🕑 Lesezeit: 4 Minuten
Handyschulden: Das Smartphone als Schuldenfalle
Selbst als Mobiltelefone lediglich Funktionen wie telefonieren, SMS verschicken und simple Spiele wie Snake oder Tetris anboten, gab es bereits einige Schuldner mit Handyschulden.
Jetzt, in einer Zeit, in der der Anteil an Smartphone-Nutzern in Deutschland insgesamt bei ca. 82% liegt, kommen höhere Kosten für Internetnutzung, App-Einkäufe oder Multimedia-Nachrichten auf Smartphone-Besitzer zu. Dadurch ist auch das Risiko, sich bei seinem Telefonanbieter zu verschulden deutlich gestiegen.
Handyschulden besonders bei jungen Schuldnern
Besonders junge Schuldner verursachen zu hohe Kosten mit ihren Smartphones und nehmen damit Handyschulden in Kauf. Laut dem Statistischen Bundesamt hatten im Jahr 2018 die unter 25-Jährigen im Durchschnitt 1.573 € Schulden bei ihren Telefonanbietern. Bei einem monatlichen Einkommen von durchschnittlich 777 € müssten mehr als zwei Gehälter allein für die Deckung der Handyschulden aufgebracht werden.
Die 1.573 € Handyschulden machen dabei ein Sechstel der gesamten Schulden aus. Doch junge Schuldner müssen nicht nur die Verbindlichkeiten bei ihren Telefonanbietern begleichen. Hinzu kommen beispielsweise noch Bankschulden und Schulden bei Versandhäusern.
Gründe für Handyschulden und Überschuldung
Die Gründe dafür, dass besonders Jugendliche und junge Erwachsene Handyschulden anhäufen sind vielfältig. Seitdem es Smartphones gibt, waren sie immer auch Statussymbole. Schick, modern, viele Funktionen – das muss sein. Gerade Kinder und Jugendliche achten sehr darauf, was für ein Handy ihre Freunde und Bekannten haben, wodurch der Druck steigt, ebenfalls ein solches Modell zu besitzen.
Auch AdvoNeo beobachtet als anwaltliche Schuldnerberatung einen stetigen Anstieg der im Zusammenhang mit Mobiltelefonen stehenden Schulden bei jungen Menschen. Trotz immer stärker verbreiteten Flatrates nehmen diese Schulden weiter zu. Viele Jugendliche geraten in die Schuldenfalle Smartphone und starten mit einem durch ihre Handys hervorgerufenen „Schuldenpolster“ von mehreren tausend Euro in ihr Erwachsenenleben.
Auch die fehlende Vermittlung der teils horrenden Kosten, die durch Smartphones entstehen können oder das frühe Alter, in dem junge Menschen mit Smartphones und somit mit zahlungspflichtigen Inhalten in Berührung kommen, können zu Handyschulden beitragen. Hinzu kommt, dass viele Eltern sich nicht mit neuen Technologien wie Smartphones oder Tablets beschäftigen wollen, können oder möchten und es somit schwerer haben könnten, ihren Kindern die Notwendigkeit eines verantwortungsvollen Umgangs mit diesen Geräten zu verdeutlichen.
Einige wichtige Informationen und Hinweise enthält die vom Bundesministerium für Familie herausgegebene Broschüre „Handy ohne Risiko? Mit Sicherheit mobil – ein Ratgeber für Eltern“.
Was tun bei Handyschulden? Der Schuldenfalle Smartphone entkommen
Sollte es sich um eine geringe Schuldenhöhe handeln, ist es ratsam, den Gläubiger (Telefonanbieter) direkt zu kontaktieren und zu versuchen, eine Abzahlung der Schulden in Raten zu vereinbaren.
Tipps zum Thema Ratenzahlung finden Sie in unserem Blogbeitrag "Was ist eine angemessene Ratenzahlung?".
Handyschulden sind oftmals nur der Einstieg in die Schuldenspirale, in die Jugendliche und junge Erwachsene schnell geraten können. Auch Schulden bei Banken, Online-Händlern, etc. tragen dazu bei, dass junge Menschen überschuldet sind.
AdvoNeo hilft Ihnen als anwaltliche Schuldnerberatung dabei, der Schuldenfalle Smartphone zu entkommen und auch alle weiteren Schulden abzubauen, damit Sie neu starten und wieder ein schuldenfreies Leben führen können.
Tipps um Handyschulden zu vermeiden
Um für sich selbst oder für die eigenen Kinder zu vermeiden, dass das Smartphone zur Schuldenfalle wird, können folgende Tipps helfen:
- Eine Prepaid-Karte benutzen - Dadurch, dass Sie die Karte selbst aufladen, haben Sie Ihre Kosten besser im Blick und Sie vermeiden lange Vertragslaufzeiten.
- Tarife vergleichen - vergleichen Sie die Kosten für Internet- und Telefonflatrates. Oftmals gibt es Ermäßigungen für Studenten, Schüler oder Auszubildende.
- Auf kostenpflichtige Apps verzichten - versuchen Sie, soweit es geht, auf kostenpflichtige Apps zu verzichten und vermeiden Sie auch In-App-Käufe.
- Abofallen vermeiden - achten Sie darauf, beim Installieren von Apps kein Abo abzuschließen.